Licht für Gesundheit

CyberLux

Arbeiten mit dem Computer und Beleuchtung – Einführung


Autor

Ahmet Cakir

Beitrag

Die Arbeit mit dem Computer hat unsere Arbeitswelt um eine wichtige, aber ebenso problematische Informationsquelle bereichert: den elektronischen Bildschirm. Er kann ein Terminal von einem Großrechner sein, aber auch Monitor eines PC oder eines „handheld“ PDA oder eines Handys.

Diese Diskussion behandelt beleuchtungsbezogene Probleme, die die Benutzer zu Hause, unterwegs oder am Arbeitsplatz erleben oder für die sie Lösungen kennen bzw. selbst gefunden haben. Wie soll Beleuchtung sein, um den Vorstellungen von Benutzern zu entsprechen?

Die meisten Bildschirme und elektronischen Anzeigen passen gar nicht so gut in unsere visuelle Umwelt. Um manche von ihnen anständig zu benutzen, muss man sogar erhebliche Änderungen vornehmen, so z.B. am CAD-Arbeitsplatz. Reflexfreie Bildschirme mit kontrastreicher scharfer Schrift und Millionen von schönen Farben, wie sie in Herstellerbroschüren gedruckt zu sehen sind, existieren nicht in echten Arbeitsumgebungen. Aber es existieren viele Gründe dafür, dass Bildschirme Problem behaftet sind. Manchmal liegt es an technologischen Einschränkungen, wie z.B. bei LCD-Anzeigen von tragbaren kleinen Geräten, die aus Gewichtsgründen keine Hintergrundbeleuchtung haben. In anderen Fällen muss die Oberfläche des Bildschirms aus hygienischen Gründen glatt sein und verursacht dadurch Störungen durch Reflexionen u.v.a.m.

In der Vergangenheit haben optimistische Ergonomen und Lichttechniker gehofft, spezielle Arbeitsumgebungen für die „Bildschirmarbeit“ schaffen zu können, d.h. für die Arbeit mit dem Computer. Das Ergebnis war allerdings nicht allzu erfolgreich, weil es keine Bildschirmarbeit gibt, sondern eine stetig zunehmende Durchdringung aller Arbeitsbereiche durch den Computer. Und in den meisten Fällen hat der Computer die traditionelle „Anzeige“, das Papier, nicht verdrängt, schon gar nicht voll ersetzt. Das Gegenteil mag häufig eher zutreffen: Der Einzug der Computer intensiviert die Nutzung von Papier und von Papier gebundener Information.

Wie viel Wissen und Weisheit ist in den 20 Jahren weltweiter Suche nach besserer Beleuchtung von computerisierten Büros erarbeitet worden? Das „IESNA Lighting Handbook“, die „Bibel der Beleuchtung“ wie von manchen Experten bezeichnet, die die „Lighting Authority“, die Lichttechnische Gesellschaft von Nordamerika, herausgegeben hat, widmet 2 (!) ihrer etwa 1002 Seiten diesem Thema. Das europäische Gegenstück, „Handbuch für Beleuchtung“ nimmt sich der Sache zwar viel gründlicher an, aber immer noch als Spezialthema.

Die veröffentlichte Weisheit über Beleuchtung basiert zu einem überwiegenden Teil auf der Menge von Licht, das auf die Arbeitsfläche fällt, auf dem sog. „Beleuchtungsniveau“. Die von Lichttechnikern empfohlenen Niveaus stellen eine Übereinkunft von Experten über die erforderliche Lichtmenge für bestimmte Arbeitsaufgaben dar, um diese mit der erforderlichen Genauigkeit und mit Komfort erledigen zu können. Man darf sich aber fragen, wie genau sich die Expertenmeinung Benutzerprobleme am Bildschirm verinnerlicht hat. Warum müssen wir in einem Arbeitsbereich ein gewisses „Beleuchtungsniveau“ installieren und betreiben, wenn Beleuchtung weder zum Komfort noch zur Genauigkeit der Arbeitsausführung beiträgt? Ist das Beleuchtungsniveau überhaupt bedeutsam für die Arbeit am Computer? Viele Fragen, für die wir Antworten suchen.

eingestellt in CyberLux: 9. Dezember 2001

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