Licht für Gesundheit

Licht und Gesundheit und die Konsequenzen für eine nutzerorientierte Beleuchtungsplanung


Autor:

Rolf Büntemeyer

Kurzfassung

Thesen

Lichtplanungen, insbesondere in Büros bzw. Arbeitsstätten aber auch in Gesundheitseinrichtungen und in Versammlungsstätten legen als wesentliche Gütemerkmale des Lichtes die Erkennbarkeit und ggf. noch die Wohlbefindlichkeit des Nutzers zugrunde. Die Wechselwirkung Licht – Mensch wird hier nur am Rande beachtet.

Lösung

Die Gefühle und Empfindungen der Menschen sind nicht in Normen zu erfassen – nicht alles ist mathematisch erfassbar. Neue Gütemerkmale und deren Wirkungen sowie das Erleben einer Beleuchtungsanlage im Kontext mit der Architektur, dem Tageslicht und der Technik können nur im Modell 1 : 1 erforscht werden. Die Lösung heißt
Ambience-management® ; Modelle 1 : 1.

Der Nutzer kann den gesamten Aufenthaltsraum, das Krankenzimmer oder den Arbeitsplatz erleben. Stressfaktoren und andere Wechselwirkungen können gemessen werden. Planungsänderungen sind rechtzeitig möglich.

Beitrag

Thesen

Lichtplanungen, insbesondere in Büros bzw. Arbeitsstätten aber auch in Gesundheitseinrichtungen und in Versammlungsstätten legen als wesentliche Gütemerkmale des Lichtes die Erkennbarkeit und ggf. noch die Wohlbefindlichkeit des Nutzers zugrunde. Die Wechselwirkung Licht – Mensch wird hier nur am Rande beachtet.

1. These

Bei einer Berücksichtigung der Wechselwirkungen des Lichtes auf den

Nutzer einer Beleuchtungsanlage reichen die bisher in den DIN – Normen und

anderen Planungsrichtlinien genannten Gütemerkmale für eine gute Lichtplanung nicht aus.

2. These

Die Vorstellung einer Lichtplanung insbesondere bei dem Nutzer kann nicht über eine Computerberechnung und -visualisierung erfolgen, sondern bedingt ein 1 : 1 – Modell einschließlich der umgebenden Materialien wie Innenarchitektur, Einrichtungen, Tageslichteinflüsse und Klimatisierung.

Begründung

Das Licht wird nicht nur über das Auge und den Sehnerv in das Sehzentrum des Gehirns zum Sehen benötigt, sondern wirkt über den Chiasmus, über Zwischenhirn (Hypothalamus), Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und über die Zirbeldrüse (Epiphyse) auf die Bauchspeichel-, Schild- und Geschlechtsdrüsen und damit auf den gesamten Organismus des Menschen.
Bei den Wirkungen der UV – Strahlung wird häufig fälschlicherweise nur von Lichtschäden gesprochen.
Die UV – Strahlen bewirken aber auch die photochemische Umwandlung oder Bildung biologisch aktiver Stoffe, die vom Blut- oder Lymphfluss übertragen werden oder Wirkungen auf des Nervensystem ausüben.

IR – Strahlung erzeugt hauptsächlich Wärme, was zu einer stärkeren Durchblutung der Haut und bis zu einem gewissen Grad zu einer thermischen Behaglichkeit führt. Weitere Erhöhungen der Hauttemperatur führen jedoch zu Schweißbildung und damit zu einer Unbehaglichkeit.
Viel zu wenig wird über die vorgenannten positiven Wirkungen des Lichts geforscht und gesprochen, obwohl der Lichtbedarf bekannt ist (Lichtmangel erzeugt Depressionen) und obwohl das Licht in der Heilbehandlung oft angewendet wird.

Der Melatonin – Haushalt, gesteuert durch Tageslicht/ Nacht-Rhythmus oder auch den sogenannten circadianen Rhythmus – beeinflusst die Drüsen und damit die Stressfaktoren.
Bei der indirekten Beleuchtung spielt die spektrale Zusammensetzung eine große Rolle, da die Raumfarben aus der Reflexion entstehen und daher wichtig für die Wirkung sind.
Mit Hilfe unseres Auges sehen wir Farben und natürlich auch schwarz/ weiß/ grau. Bis vor einigen Jahren haben wir alles mit der 3-FarbenTheorie erklärt. Doch so einfach ist das nicht. Schließlich gibt es ja – je nach Betrachtungsweise; additiv oder subtraktiv – 4 Grundfarben: rot – grün – blau und gelb.
Die Farbenlehre basiert auf Erkenntnissen aus Physik, Biologie, Physiologie und Psychologie. Teilgebiete sind u.a. die Lehre vom Farbensehen und die Farbmetrik; zur Farbenlehre gehören auch die Lehre vom Sinneserlebnis Farbe und seinen Wirkungen, wozu Fragen der Farbästhetik und der Farbenharmonie zählen.
Behaglichkeit wird durch natürliche Oberflächen (Stein, Holz) und durch natürliche Farben, d.h. die den unter Tageslicht wiedergegebenen Farben entsprechen\ erreicht; wobei die Beleuchtungsstärken zu beachten sind (80000 lux und 500 lux).

Die Wärmewirkung der Leuchten in Verbindung mit der Klimaanlage und der Heizung wie auch die Lichtfarbe mit ihrem Einfluss auf die Architektur, aber auch die „Lichtpeaks“, durchaus erwünscht durch Sonne und Leuchtenteile können mit einer Visualisierung in der Planungsphase nicht deutlich gemacht werden. Bei einem 1:1-Modell vor der eigentlichen Entwurfsplanung des Gebäudes können alle Einflüsse bewertet und bei der Gebäudeplanung berücksichtigt werden.

Oft werden viele Versuche unternommen, die geplanten und zu planenden Räume zu beschreiben, wobei die Fachdisziplinen nebeneinander – jede für sich optimal – ohne Berücksichtigung der eigentlichen Bedürfnisse des Nutzer nebeneinander arbeiten.

Mit statischen Modellen und Visualisierungen sind Architekten, Lichtplaner, Multimedia-Spezialisten und Modellbauer wie auch der Errichter (Baufirmen) beschäftigt. Sie kosten viel Geld – und es sind dennoch nur marginale Änderungen möglich, weil Planung oder sogar der Rohbau bereits stehen. Bei all diesen Versuchen bleiben die subjektive Empfindung, die sinnliche Wahrnehmung und meist sogar der Nutzer überhaupt völlig unberücksichtigt.

Lösung

Die Gefühle und Empfindungen der Menschen sind nicht in Normen zu erfassen – nicht alles ist mathematisch erfassbar. Neue Gütemerkmale und deren Wirkungen sowie das Erleben einer Beleuchtungsanlage im Kontext mit der Architektur, dem Tageslicht und der Technik können nur im Modell 1 : 1 erforscht werden. Die Lösung heißtAmbience-management® ; Modelle 1 : 1.
Der Nutzer kann den gesamten Aufenthaltsraum, das Krankenzimmer oder den Arbeitsplatz erleben. Stressfaktoren und andere Wechselwirkungen können gemessen werden. Planungsänderungen sind rechtzeitig möglich.

Zusammenfassung:

Die Lichtplanung kann nicht als eigenständige Planung und nicht nur nach DIN – Normen und deren Gütemerkmale durchgeführt werden. Licht am Arbeitsplatz wie auch im öffentlichen und privaten Raum muss nicht nur die Sehaufgaben, die Sicherheit und das Wohlbefinden berücksichtigen, sondern im Kontext mit allen anderen an der Gestaltung und Ausstattung der Umwelt Beteiligten muss die Wechselwirkung des Lichtes mit dem Menschen im Vordergrund stehen.

Nicht Laborversuche, sondern nutzernahe Modelle 1:1 und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Architekten, Ingenieure und Mediziner mit den Entscheidungsträgern und Nutzern lassen Arbeits-, Aufenthaltsräume und gestaltete Umwelt entstehen, die Leben, Gesundheit und Arbeiten zu einer Einheit zusammenfasst.
Den gesamten bebilderten Beitrag können Sie hier als PDF-Dokument herrunterladen.

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eingestellt in CyberLux: 13. Februar 2003

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