CyberLux ging im Jahr 2000 in Deutsch und Englisch online. Damals enthielt die Website 24 Foren und eine Ausstellung, in der man neue Produkte/Verfahren/Ideen diskutieren sollte. Die Site sollte 7 Jahre betrieben und danach einer anderen Institution übergeben werden, die sich ausschließlich mit Licht beschäftigt.
Es hat sich aber gezeigt, dass es sehr schwer ist, eine Diskussion im Internet in Gang zu setzen, wenn sich die Teilnehmer davor scheuen, irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Diese Scheu ist im Laufe der Zeit schlimmer geworden, während die Neigung zu wissenschaftlichen Kontroversen nie allzu hoch gewesen ist. Dies haben zwei online-Konferenzen gezeigt, die wir organisiert haben. Eine weitere, die zwar organisiert, aber nie abgehalten wurde, sollte zeigen, wie man Arbeit der Sonne nachführt. Die Konferenz sollte auf drei Kontinenten überlappend stattfinden, d.h. wenn es Abend wird am Konferenzort, werden alle Ergebnisse und Aktivitäten westwärts weiter gereicht, und nach weiteren acht Stunden wieder westwärts. Tatsächlich gibt es solche Organisationen, z.B. Call Center der Lufthansa, die die Arbeit der Sonne nachführen. Kongresse gehören aber nicht dazu. Und die Wissenschaft ließ sich die Chance entgehen, ihre Realisierbarkeit demonstriert zu haben.
Die seinerzeit mit ungeheurem Programmieraufwand erstellten Diskussionsforen blieben weitgehend leer, obwohl die Anfragen nach Beiträgen viel höher war als gedacht. In den letzten fünf Jahren allein wurden 1,4 Mio. Seiten abgerufen. Das sind komplette Artikel. Etwas bescheidener hört sich die Zahl der abgerufenen Artikel im pdf-Format an, sie ist gerade mal sechsstellig. Dennoch ist sie bedeutsamer, weil die Artikel von Menschen mit Absicht herunter geladen werden, während die Seitenabrufe jede Menge Zufallstreffer enthalten können. Aus privaten Diskussionen ist uns bekannt, dass sich selten jemand durch eine „dumme“ Frage blamieren möchte, die ewig im Netz bleibt. Dummerweise sind es gerade die ganz dummen Fragen, die offenbaren, was nicht verstanden worden ist, obwohl es allgemein bekannt zu sein scheint. Offensichtlich will sich aber niemand so offenbaren.
Wegen des Verhaltens vieler US-amerikanischer Kollegen gestaltete sich die Pflege des englischen Teils ziemlich chaotisch. Diese versuchen, möglichst wenig von sich nach außen zu geben, was nicht über begutachtete Journale läuft. Nur die zählen für die akademischen Weihen. Ihre Internetauftritte werden so gestaltet, dass man Diagramme kaum erkennen kann (Angst vor screenshots) oder nicht einmal einzelne Wörter kopieren kann (Angst vor Plagiaten). Dies alles wäre noch erträglich, auch wenn ein Zyniker sagen würde, dass Leute, die vor Plagiaten Angst haben, selber … Aber ein weiteres Verhalten macht die Zusammenarbeit äußerst fragwürdig: Uns ist aufgefallen, dass manche Artikel von renommierten Personen einfach verschwunden sind. Die Autoren haben diese zurückgezogen, ohne jemanden zu informieren und durch neue ersetzt. Das ist ein riesiges Eigentor, weil niemand, der solche Praktiken kennt, jemals eine solche Arbeit zitieren wird. Dadurch werden online-Publikationen zu dem degradiert, was sie nicht sein sollten: nicht verlässlich.
CyberLux-Artikel werden so weiter behalten und veröffentlicht, wie sie bei uns eingereicht worden sind. Autoren dürfen ihre Artikel weder zurückziehen noch überarbeiten. Sie dürfen aber darauf bestehen, dass ein neuerer Artikel, der die alten Vorstellungen ändert und revidiert, eingestellt wird. Frei nach Adenauer… Noch hat niemand einen Beitrag eingereicht, der seine alten Erkenntnisse vollständig widerruft. Sollte es jemand doch tun, muss man ihn für einen hohen Preis vorschlagen, weil nicht einmal der große Sir Isaac Newton hat eine solche Größe zeigen können. Er hatte sich mächtig geirrt, weil er das Problem der Navigation in der Ost-West-Richtung für ein astronomisches gehalten hatte. Die Lösung des Problems „The Longitude Problem“ hat am Ende ein Uhrmacher, John Harrison, gefunden, dem man die Sache trotz eindeutiger Nachweise nicht abnehmen wollte. Ein Newton irrt sich eben nicht. Von wegen …
CyberLux erscheint jetzt mit neuer Software, die zwei Dinge erheblich verbessert, die die bisherigen Benutzer bemängelt haben:
- Die Navigation zwischen Foren, Artikeln, Autoren etc. Es lebe Blogsoftware, die macht es möglich zum Nulltarif, hier wordpress.
- Die Übersicht über Themen: Eine Wolke macht deutlich, welche Themen hier besonders betont werden. Die Wolke, „tag cloud“, wächst mit jedem Artikel, der eingestellt wird, automatisch.
Vielleicht verleiht die Software auch der Diskussion Flügel. Mittlerweile fühlen sich viele Leute sicher, wenn sie auf Blogartikel antworten. Man kann anonym reagieren, aber dennoch für Eingeweihte erkennbar bleiben. Es wird nur die jeweilige IP-Adresse festgehalten, um ggf. der Staatsanwaltschaft gegenüber nachweisen zu können, woher der Beitrag gekommen ist. Ansonsten bleibt die Teilnahme an CyberLux frei, ohne Werbemüll und sicher. Nur wer unbedingt seine Adresse offen einträgt, könnte belästigt werden.
Das ERGONOMIC Institut ist alleiniger Verantwortlicher für CyberLux. Weder Verbindungsdaten, noch irgendwelche ableitbaren Daten, können von Dritten eingesehen werden. Alles, was die Autoren oder Kommentatoren nicht freiwillig von sich geben, wird als vertraulich behandelt.