Licht und Gesundheit
Licht und Gesundheit
2010
Vor einigen Wochen hatte ich mich über das „nLightened Workplace“ amüsiert. Heute bekam ich das Konzept zugestellt. Das Fraunhofer Institut stellt darin das Vorhaben etwa so dar: „Der LightFusion-Ansatz zielt auf eine integrierende Betrachtung aller drei Aspekte von Licht (Anm.: direkte, indirekte Wirkungen, Dimensionen der visuellen Wahrnehmung, der emotionalen Lichtstimmung und der physiologisch-biologischen Wirkungen ) unter Nutzung der Gestaltungsmöglichkeiten, die sich durch LED- und OLED-Technologien ergeben, insbesondere großflächige Displays, präzise steuerbare Lichtquellen und Flächenleuchten auf OLED-Basis. Darüber hinaus wird auch das Tageslicht einbezogen, was unter Gesichtspunkten der Energieeffizienz und Gesunderhaltung gleichermaßen wichtig ist.“
Der Ansatz sieht sehr vielversprechend aus. Genaueres bitte unter http://www.iao.fraunhofer.de/geschaeftsfelder/engineering-systeme/380.html?lang=de abrufen. Ich beziehe mich insbesondere auf : „LightFusion - NEUE ANSÄTZE FÜR LICHT UND DISPLAY AM ARBEITSPLATZ“
Eine Kommentierung in Kurzform würde dem Vorhaben nicht gerecht. Daher unterbleibt sie.
Dafür lasse ich die Protagonisten selbst sprechen. Unter der Überschrift „Die Wirkung LED-beleuchteter Monitore“ (Farbe original) liest man u.a.: „Die neu aufkommenden LED-Bildschirme könnten künftig durchaus zu Problemen führen, denn deren Licht weist deutlich größere Blauanteile auf als gewöhnliche LCD-Bildschirme.“ Könnte stimmen. Was macht man damit? Zuerst lässt man die Sache wissenschaftlich untersuchen (Video unten), was sonst? Dann macht man die Sache publik: „ … Dies wurde jetzt in einer gemeinsam mit den Chronobiologen der Universität Basel durchgeführten Studie nachgewiesen: Die Probanden waren rund 20 Prozent wacher als bei der Arbeit mit einem herkömmlichen LCD-Monitor.
Durch das Arbeiten mit dem LED-Bildschirm wurde die innere Uhr um 30 Minuten bis eine Stunde verschoben. Wer spät abends lange vor einem LED-Fernseher oder -Monitor sitzt, könnte daher seine innere Uhr verstellen.“ Sollte er das? Man frage dazu einen anderen Chronobiologen - aus München. Nach seinen Studien ist die gesamte Bevölkerung von Deutschland „jetlagged“, und zwar im Schnitt etwa drei Stunden. Im Klartext: Aufgrund unserer Lebensweise fehlt uns ständig drei Stunden Schlaf. Wir hinken unserem biologischen Rhythmus ständig hinterher.
Und Nu ein Monitor, der die innere Uhr weiter verstellt! Täglich bis zu einer Stunde… Was macht man damit? In den Tresor stellen, damit kein Mensch das Ding benutzt? Weit gefehlt: Für die Erfindung ist ein weltweiter Patentantrag gestellt worden. Als technisches Produkt - als Medizinprodukt hätte die Fraunhofer Gesellschaft die Kosten für die Erprobung vermutlich nicht aufbringen können.
Schlaflose Nächte durch die Fraunhofers? Die hatte vor langer Zeit ein Mitarbeiter dieser Gesellschaft der Musikindustrie beschert. Die Erfindung hieß und heißt MP3. Eine wahrlich epochale Erfindung! Mal sehen, wie sich der circadian wirksame Bildschirm macht.
Die Sendung im Kanal Einstein wird übrigens wie folgt präsentiert: „Mit Blaulicht länger munter - Ein Basler Lichtforscher-Team zeigt, wie man am Arbeitsplatz länger munter bleibt. Versuchspersonen sind auf Dauer aufmerksamer, wenn sie an Computer-Monitoren mit erhöhtem Blaulicht-Anteil arbeiten.“ Wir müssen uns also keine Sorgen mehr um die Schweizer machen, die beim Spazierengehen vom Gletscher überholt werden wie weiland Ötzi.
Lichtfusion und nLightened Workplace
17.05.10
So ist das Wesentliche einer Kerze nicht das Wachs, das seine Spuren hinterläßt, sondern das Licht.
Antoine de Saint-Exupéry,
Ein Lächeln ist
das Wesentliche