Licht und Angst
Licht und Angst
2014
Als ich ein kleiner Junge war, hatte ich Angst, in die oberste Etage des Hauses zu gehen, um zu schlafen. Man wollte mich daran gewöhnen, dass ich ein Mann werden sollte. Dazu gehört, dass er keine Angst vor Hexen und Ungeheuern hat. Das war extrem schwierig, weil beim Treppensteigen immer wieder komische Bilder vor meinen Augen in Bewegung gerieten. Später habe ich gelernt, dass dies das Rauschen der Nervenströme ist. Um das Rauschen zu sehen, braucht man Dunkelheit. Und die hatten wir.
Später löste mein Großvater das Problem auf seine Weise. Er hustete mir in die Pijamataschen und sagte, ich soll einfach die Tasche aufmachen, und das Ungeheuer würde schwups die Flucht ergreifen.
Heute habe ich eine faszinierende Studie gelesen, die nachweist, dass Licht erlernte Angst verstärkt. Na ja, für Freunde von Hitchcock-Filmen ist das nicht neu. Dennoch!
Da Forscher - anders als Alfred H.- nicht mit Menschen experimentieren dürfen (was da herauskommt, sieht man an denen, die 1960 Psycho gesehen hatten - keiner hat sich wieder erholt), hat man die Studie mit Mäusen durchgeführt. Und naturgemäß mit LEDs. Denn bei keiner Studie darf LED fehlen.
Da eine Zusammenfassung vielleicht damit enden könnte, dass man den Sinn der Sache nicht erfasst, lasse ich es sein. Die volle Studie ist hier zu lesen:
Wer davon nicht genug hat, kann hier lesen, wie hohe Lichtniveaus Ratten erschrecken können.
Anxiogenic effects of high illumination levels assessed with the acoustic startle response in rats
Wie man mit viel Licht Menschen eine Freude machen kann, untersuchen keine Psychiater. Das kann man in Las Vegas erleben. Oder hier (leider findet dies sehr selten statt)
Licht steigert erlernte Angst
31.07.14
Wer weiß, dass zuviel Licht zerstört,
erkennt des Schattens Sinn und Wert!
Erich Limpach
war kein Lichttechniker
kein Kommentar
d. Blogg