Gestern durfte ich eine Beleuchtung messen, die wahrlich erstaunliche Eigenschaften aufwies. Zunächst das Alter der Anlage. Manche Benutzer sind jünger. Soll nichts heißen - bei uns im Bad erfreut uns eine Leuchte mit ihrem Licht immer noch, obwohl sie im Jahre 1972 verschrottet werden sollte. Sie gibt es heute in vielen Varianten wieder. Ganz modern!

Soll das etwa heißen, dass die von mir gemessene Beleuchtung ebenso zeitgemäß wäre? Zum einen empfinden die Benutzer das nicht so, zum anderen mussten wir sie einer gründlichen Wartung unterziehen, bevor wir messen konnten. Alle inneren Teile der Leuchte und die Oberfläche der Lampe waren mit einem dichten Pelz von Staub überzogen, der vermutlich älter ist als manche der Benutzer der Beleuchtung. Von außen sah sie aber tadellos aus, weswegen wohl keiner auf die Idee gekommen war, das Ding zu warten. Beleuchtung warten! Eine neue Idee!

Wie kommt aber eine Lampe in einer Indirektleuchte zu der Ehre, sich mit einem Pelz überziehen zu dürfen? (Wenn eine Lampe in Betrieb ist, erzeugt sie einen Luftstrom nach oben.) Ich vermute Böses - wieder Fluchtlicht. Die Leute benutzen sie nur, wenn sie unbedingt müssen. Aber warum? Staub auf der Lampe allein kann nicht der Grund sein. Ist auch nicht. Das Problem besteht darin, dass alle Leuchten falsch hängen. Sie sollen recht und links der Person in Blickrichtung angeordnet sein, wie ihre Konstrukteure vorgesehen haben, hängen aber quer über den Köpfen der Leute. Sie sollen die „Sehaufgabe“ beleuchten, so die angebliche Aufgabe der Beleuchtung, beleuchten aber Tischelemente, auf denen nur Blumentöpfe stehen. Oder direkt den Benutzer mit ihrem Direktanteil. Am eigentlichen Arbeitsplatz, wo ihr licht hingehört, erzeugen sie nur die Hälfte der Beleuchtungsstärke. Da diese wegen der Verschmutzung gerade mal 60 % der ursprünglichen beträgt, kommt am Arbeitsplatz etwa ein Drittel von dem an, was sein sollte.

In zweierlei Hinsicht ist die Beleuchtung aber super-modern. Sie blendet nicht, weil sie nicht betrieben wird. Und sie ist energieeffizient - eben darum.