Licht und Verschmutzung
Licht und Verschmutzung
2013
Nach meiner letzten Tauchreise auf die Malediven wollte ich den dortigen Präsidenten anschreiben und ihn bitten, das, was er von anderen Staaten erwartet, nämlich mit Energie nicht zu aasen, damit sein Reich noch über das Wasser guckt, selbst zu realisieren. Zwei Wochen lang gab es in der einstigen Wildnis keine Nacht. Das Meer war voller Scheinwerfer, die in die dunkle Nacht zeigten, in der sich nichts bewegte, die Schiffe ließen die ganze Nacht massenweise Lichter brennen. Und die Inseln hatten mittlerweile Straßenlaternen, ohne dass es nachts Verkehr oder Menschen gab. Leider hat es mit dem Schreiben nicht geklappt, weil der Präsident gestürzt wurde, ehe ich schreiben konnte.
Weiß einer in Deutschland, dass dort über 9 Millionen Laternen Nacht für Nacht bis zum Morgengrauen brennen und auf Fussgänger warten? Auf neun Deutsche kommt eine Straßenlaterne! Sie stehen in der Landschaft herum und warten, dass einer vorbei kommt, um sich den Weg beleuchten zu lassen. Sie beleuchten sogar Straßen, auf denen man nachts Zeitung lesen kann, Kudamm, Kö und so. Da waren die alten Römer intelligenter. Wollte ein Bürger einen anderen zu später Stund´ besuchen, bestellte er einen Laternarius. Dieser trug ihm die Laterne voran. Leider können wir uns keinen Laternarius mehr leisten, die waren Sklaven. Und Sklaven pflegten auch man einen Sklavenaufstand zu wagen, war der Auftrag zu blöd. Einen Laternenaufstand brauchen wir nicht zu befürchten. Sie stehen eh schon in der Landschaft herum.
Und die Dinger beleuchten nicht nur die Straßen. Man kann sie auch von Satelliten aus fotografieren (s. da) Das Bild da oben zeigt eine Stadt, in der man um Mitternacht hat Dinge mit bewegtem Meerwasser beleuchten können (Meeresleuchten reichte zum schematischen Sehen aus). Interessant sind die Lichter links unten im Schwarzen (Meer). Das sind Schiffe, die vor Anker liegen. Und die brauchen eigentlich nur ein kleines Licht oder zwei, je nach Größe. Jetzt kann man sie auf Satellitenbildern gegenüber einer Großstadt noch erkennen.
Wie wäre es damit, den Himmel zu putzen? Licht nur dahin, wo man etwas sehen will? Wie und was man machen kann, kann man z.B. bei Sternenpark in der Schwäbischen Alb lesen. Z.B. Städte ohne Lichtverschmutzung. Einfach hier klicken.
Mehr gibt es in dem Buch „Das Ende der Nacht - Die globale Lichtverschmutzung und ihre Folgen.
Eine recht alte Abhandlung des Themas gibt es hier: Lichtverschmutzung – Die Dunkle Seite des Lichts
Wer sich nicht bis zum Schwäbischen Alb bewegen will, kann auch über Frankfurt und Lichtverschmutzung hier lesen.
Hier ist eine ganze Website dem Thema gewidmet.
Und hier gibt es Infos in Deutsch, Englisch und Niederländisch zu den Einflüssen auf das Leben.
Wer das alles für überflüssig hält, sollte sich überlegen, wann er das letzte Mal eine dunkle Nacht gesehen hat.
Mal den Himmel putzen
18.01.13
Wir brauchen keinen dritten Weltkrieg.
Wir haben Kapitalismus, Kommunismus und Tourismus.
Oliver Hassencamp
und eine Laterne für jeden neunten von uns …
d. Blogg