Licht und Medien
Licht und Medien
2012
Heute habe ich nach einer Zeitschrift gesucht, die etwas äußerst Wichtiges in Bezug auf Licht zum Thema hat. Sie heißt (oder hieß?) „Licht und Architektur“. Ich konnte sie nicht finden. Auch kein Zeichnen ihres Ablebens. Sie soll vorgehabt haben, mit der „Weltlichtschau“ 1997 online zu gehen. Ich schätze mal, dass die Hannover Messe, die der Weltlichtschau den Stecker gezogen hat, „Licht und Architektur“ mit in den Hades geschickt hat. Besitzt Licht überhaupt eine Relevanz für uns?
Der Bedeutung des Lichts steht das öffentliche Interesse, z.B. von Seiten des Staats, diametral gegenüber. Man stelle sich vor, jemand wollte einem anderen etwas Lebenswichtiges wegnehmen oder vorenthalten. Wie würde der Staat reagieren? Selbst bei üblichen Wertgegenständen ohne lebenswichtige Relevanz und großen Wert ahndet er eine solche Handlung bereits als Diebstahl. Jeder ertappte Ladendieb erhält eine Strafe in der Höhe von mindestens des Zehnfachen des Preises aufgebrummt, und das beim ersten Mal und ohne Ansehen der Person. Wenn man einer Person ihre Pillendose stiehlt, in der ständig einzunehmende Medikamente aufbewahrt werden, könnte das Urteil „gefährliche Körperverletzung“ lauten. Sollte die Person infolge dieser Handlung gar das Leben verlieren, ist kaum auszumalen, was der Staatsanwalt daraus macht. Was macht dieser Hüter des Gesetzes aber, wenn jemand mir das Licht an meinem Arbeitsplatz nimmt?
Nicht wenn der böse Mensch mich abschattet wie einst Alexander den Diogenes in seiner Tonne, sondern z.B. als Arbeitgeber, der die Fassade des Gebäudes für ein Werbeplakat vermietet, mit der Folge, dass nur noch gefiltertes Licht in den Raum kommt - wenn überhaupt. Oder in der Gestalt der CI-Abteilung des Unternehmens eine dunkle Glasfront verordnet, damit das Gebäude mit meinem Arbeitsraum eine herausragende Gestalt am Platz einnimmt. Wer glaubt, das seien fiktive Vorstellungen, kann leicht etliche Beispiele der gleichen Art in seiner Umgebung finden. Ich möchte das Gesicht des Polizeibeamten sehen, der unter der Rufnummer 110 einen Hilferuf erhält von einem, der sich von Lichtentzug bedroht fühlt. Ich schätze mal, dass er heimlich 112 anruft, damit der Hilfe suchende Anrufer in die Geschlossene befördert wird.
Man kann die wahre Bedeutung des Lichts für die Gesellschaft auch an der Zahl der Institute für Lichttechnik an den Universitäten ablesen, wobei man nicht etwa befürchten muss, alle arabischen Ziffern aufbrauchen zu müssen, die es gibt. Hingegen muss man die Ziffern wahrscheinlich dreistellig ansetzen, wenn es um die Zahl der Lehrstühle für Informatik oder Betriebswirtschaft handelt.
Bei Fällen, die die sonstige Gesellschaft nicht angemessen behandelt, fühlt sich die vierte Gewalt dazu berufen, der Sache nachzugehen. Natürlich auch die fünfte. Ein Vertreter der fünften hat eine Liste veröffentlicht, aus der wir sehen können, wie wichtig die Medien Licht ist. (http://www.licht.de/de/info-und-service/linktipps/linktipps-zeitschriften/). Die unter „Fachmagazine Licht und Beleuchtung“ aufgelistete Schar erreicht gerade mal eine zweistellige Zahl im unteren Bereich, auch bzw. erst wenn man Zeitschriften für Installateure oder „Schöner Wohnen“ u.ä. mit aufzählt:
•Licht www.lichtnet.de
•Highlight www.highlight-verlag.de
•LPi Lighting Press International www.l-p-i.de
•Licht Kult www.lichtfactor.de
•Licht + Wohnen www.lichtundwohnen-magazin.de
•AIT www.ait-online.de
•DBZ Deutsche Bauzeitschrift www.db.bauzeitung.de
•IndustrieBAU www.industriebau-online.de
Weitere einschließlich „Mein schöner Garten“ bei licht.de. Wer alle Titel abzählt und die endgültige Zahl mit der Zahl der Titel in der Abteilung Handynavifotokeyboardvideospielewebplayerheftchen vergleicht, wird vermutlich begreifen, wie wichtig Licht ist. Oder muss abwarten, bis er mal zwei Tage ohne Licht verbringen muss.
Wie wichtig ist Licht für die Medien?
05.05.12
Die heutigen Kommunikationsmittel erlauben es dem modernen Staatsbürger, sich über alles zu informieren, ohne irgendetwas zu verstehen.
Nicolás Gómez Dávila