2012
2012
Licht und Unsinn
Es gibt Zustände, die niemand alleine herbeiführen kann, weil man dazu unbedingt Hilfe braucht. So auch bei dummen Dingen, wozu die eigene Dummheit nie ausreichen kann. Man braucht zuweilen viele Helfer!
Die wahrlich - aber unglaublich - dümmste solcher Zustände nennt sich Glühlampenverbot in der EU. Dieses soll bekanntlich dazu dienen, den CO2 Ausstoß in Europa soweit zu mindern, dass die globale Erwärmung gering bleibt. Damit z.B. die Eisbären im Nordmeer noch genügend Scholle aus Eis unter den Pfoten haben, um noch den Robben an die Gurgel gehen zu können. Von irgend etwas muss ja Eisbär leben!
Es mehren sich aber Hinzeichen dafür, dass sich die globale Erwärmung zunächst in den Gehirnen der Macher bemerkbar gemacht hat. Denn laut Statistisches Bundesamt der BRD haben die privaten Haushalte - Zielgruppe des Glühlampenverbots - im Jahre 2005 temperaturbereinigt 697 Milliarden kWh Energie verbraucht. Davon 12 für Beleuchtung. Macht etwa 1,7%. Von diesen 1,7% wird etwa 1,5% durch die neuen Funzeln eingespart. Macht zusammen 0,0255%. Eine wahrlich stolze Größe, kaum messbar ohne aufwändiges Instrumentarium.
Hierfür eine beispiellose Vernichtung von Wohnkultur in Gang zu setzen, und dazu noch Zöllner an den Grenzen in ständige Alarmbereitschaft zu versetzen, um z.B. heat balls aufzufangen, ist echt eine Leistung. Echt.
Was mich stört, ist das moderne Aussehen unseres U-Bahnhofs. Dessen Decke war vor etwa 100 Jahren hübsch gestaltet worden, auf dass man sich in einer erhabenen Umgebung fühlt. Jetzt sieht die so aus:
Um 0,0255% weniger C02 zu produzieren, muss man also eine schöne Architektur zerstören. Ruinen schaffen, ganz ohne Waffen - das ist wirklich Effizienz. Ob die EU den Friedensnobelpreis für solche Leistungen bekommen hat?
Es reicht
24.10.12
Es gibt keinen Unsinn, den man der Masse nicht durch geschickte Propaganda mundgerecht machen könnte.
Bertrand Russel,