Licht und Leistung
Licht und Leistung
2011
Heute fiel mir ein Bild in die Hände, das mir sagte, du kannst diese Arbeitsplätze nicht beleuchten. Wer behauptet, er könne auch das, möge sich dieses Bild oben ansehen. Das Bild erinnerte mich an meinen heikelsten Auftrag, der da hieß, Arbeitsplätze für Abgeordnete des Bundestages und deren Mitarbeiter zu beleuchten. Geld spielt keine Rolle, mach es aber gut! Hieß es. Ich kenne die Story aus der guten alten Zeit, als der Sultan unendlich gütig zu seinen Beauftragten gewesen ist, bis die versagt haben. Dann ritt ein Bote los, der einen Sack aus Ziegenhaar (dicht) und einen Topf Honig (süß) bei sich führte. Auf dem Rückweg war der Sack voll, der Honig drin, und der Reiter galoppierte ungestüm. Die Leute sagten, hat der es aber eilig, transportiert er einen Kopf? Ja, wer dem Sultan nicht gefiel, war am Ende kopflos. Der Sultan aber nicht, er wollte sehen, ob wirklich der richtige geköpft worden war, deswegen der Honig im dichten Sack.
Was war an meinem Auftrag so, dass ich fürchten musste, den Schädel im Honigsack zu verlieren? Der deutsche Staat, reich und stolz auf seine Humanität, steckte bis zu drei Menschen mit mindestens so viel Computern auf 18 qm Deutschland zusammen und sagte: Nu´ arbeete… Dies waren Mitarbeiter von Abgeordneten, die einen Anspruch auf eine menschengerechte Umgebung hatten. Und wie die aussehen sollte, hatten die Leute beschrieben, die die Gesetze umsetzten, die die Abgeordneten gemacht hatten. Danach konnte ich in jedes Zimmer einen ordentlich hinein platzieren, den zweiten rein quetschen. Der dritte hatte keinen Platz. Wie beleuchtet man so etwas?
Egal! Mir geht es darum, zu erklären, dass man von einem Lichtingenieur zuweilen verlangt, Unmögliches zu leisten, und ihn dafür prügelt, dass er es nicht geschafft hat. Zum Verständnis: Man nehme die Empfehlungen von Beleuchtungsnormen, die man wohl unter der Annahme geschrieben hat, man brauche keine Miete für Büroflächen zu bezahlen, und wende die auf die Arbeitsplätze da oben an. Allerdings muss man dem armen Kerl auch noch zuflüstern, dass man Leuchten auch noch bezahlen muss.
Die Arbeitswelt hat so seine Gesetze. Ob sie aber immer Sinn machen? Dafür würde ich nicht die Groschen für meine U-Bahn Karte wetten. Zu Fuss nach Hause ist erlebnisreich, nicht lustig.
Wo die Kunst versagt
30.03.11
A Deo lux nostra
(Von Gott kommt unser Licht)
Gott weiß, wer das hat
unbedingt sagen müssen,
unser Licht kommt aus
Osram oder Philips