Licht und Heatballs
Licht und Heatballs
2010
Einem nicht endenden Vorurteil zu Folge, haben deutsche Beamte keinen Humor bzw. sie haben keinen zu haben. Auch wenn ich das exakte Gegenteil davon mal erlebt habe - ein Beamter hatte unseren Antrag, unsere von Wildschweinen gefressenen Tulpen im Garten vom Berliner Senat ersetzt zu bekommen, derart toll durch den Kakao gezogen, dass nicht nur alle Geschädigten baff waren, sondern auch eine seriöse Zeitung den Brief in vollem Wortlaut veröffentlicht hat -, will ich dem Vorurteil trotzdem in Sachen Heatballs eisern folgen. Kein Auge blieb trocken. Wir haben aber nicht geweint.
Nun ist uns aber ein Beamter böse in die Parade gefahren. Auf einen eher sarkastischen Brief eines deutschen Professors, dem die Kinderlein im Bad ohne Heatballs zu erfrieren drohten, hat dieser unbotmäßige Staatsdiener unbotmäßig schnell, Stunden danach, geantwortet:
„Betreff: AW: Wo bleiben meine bestellten "Hitzebälle"?
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Email zum Thema „Heatballs“.
Das zuständige Fachdezernat der Bezirksregierung Köln versucht derzeit noch, Licht in das Dunkel der wahren Natur der „Heatballs“ zu bringen. Sobald ein Prüfungsergebnis vorliegt und die weiteren juristischen Fragen geklärt wurden, werden Sie sicher aus der Presse oder von Seiten des Vertreibers der „Heatballs“ erfahren, wie es im Thema „Heatballs“ weiter geht.
Zur Klarstellung möchten wir noch darauf hinweisen, dass es bei der Prüfung der „Heatballs“ selbstverständlich nicht um Sprengstoff geht, wie in einigen Zuschriften und Presseartikeln behauptet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Die Pressestelle der Bezirksregierung Köln“
Leider, leider hat der Mann jetzt die Oberhand. Und nun müssen wir uns etwas Neues ausdenken. Oder professionelle Hilfe beim Scheibenwischer holen.
Man sollte mal eine Niederlage einstecken können. Oder?
Deutsche Beamte mit Humor
30.11.10
Ein Mensch lernt wenig von seinem Siege, aber viel von seiner Niederlage.
japanische Weisheit
oder auch nicht